Grenzen sind zum Sprengen da. Modell Bianka aus Hannover wissen das und überschreiten deswegen mit ihrer Musik nicht nur Limitationen, sondern zeigen, dass scheinbare Gegensätze nie ganz ohneeinander existieren können. In den Songs des Quartetts geben sich pulsierender Post-Punk von Bands wie Love A, die kathartische Wut von Heisskalt sowie die Warmherzigkeit der Hamburger Schule um Tocotronic und Herrenmagazin ehrfürchtig die Hand. Vor allem inhaltlich stehen Modell Bianka dabei immer wieder in Parallelwelten: Ihr im Herbst erscheinendes Debütalbum „Kummerland“ ist die Platte, die zwischen spießbürgerlichen Verpflichtungen und billigem Späti-Bier all diejenigen abholt, die selbst nicht mehr wissen, ob das Berghain oder der Büroschreibtisch ihr Zuhause ist.
Cornflakesboy ist ein aufstrebender Hip-Hop Artist, der Hauptsächlich auf bassstarke und temporeiche Trapbeats rappt. Schnelle und variationsreiche Flows sind das Markenzeichen des Würzburger Rappers.
Hier kommt Florettfechten. Deutsche Pop-Musik mit Wortwitz statt Pseudo-Weisheiten, mit leichtem Fuß, statt Giesinger. Verzerrte Gitarrenriffs und cleanes Akkordspiel gesellen sich zu Synthesizern, E-Pianos, elektronischen Beats und dem gewissen bisschen Eckkneipen-Mief. É Voila: Fertig ist die Avantgarde, die keine sein will. Das Braunschweiger Duo aus Jannick Stühff und Simon Henke verbindet die Liebe zum großen Auftritt und dem Exzentrischen, ohne die nötige Selbstironie vermissen zu lassen.